Brigitte ihr Enkel Jonas und die Tageslichtlampe.

In diesem Moment ging die Wohnungstür auf und ein junger Mann mit einem Rucksack über der Schulter und einem Lächeln im Gesicht kam herein. „Moin Oma! Moin Onkel Thomas! Alles Gute zum Geburtstag!“

Es war Jonas, Brigittes Enkel. Er trat ein, doch dann blieb er wie angewurzelt stehen und ließ seinen Blick durch das helle Wohnzimmer schweifen. Er sah seine Großmutter, die aufrecht und mit rosigen Wangen am Kaffeetisch saß, seinen Großonkel, der gut gelaunt ein Stück Kuchen aß, den munteren Kanarienvogel und die leuchtenden Pflanzen. Seine Augen weiteten sich.

„Wow“, sagte er und zog langsam seine Jacke aus. „Was ist denn hier los? Seid ihr auf dem Weg in die Karibik und habt schon mal vorgeglüht? Oma, du siehst fantastisch aus! Du strahlst ja mehr als die Lampe da drüben.“

Brigitte lachte auf, ein helles, klares Lachen, das Jonas schon lange nicht mehr von ihr gehört hatte. „Jonas, mein Junge! Wie schön, dass du da bist. Ja, die Lampe und ich, wir sind ein gutes Team geworden.“

„Siehst du, Jonas? Das sag ich doch die ganze Zeit“, brummte Thomas gutmütig. „Dieses Licht wirkt Wunder. Ich überlege schon, ob ich meine Mimi und Tobi mal bei deiner Oma zur Kur schicke.“

Jonas grinste. „Mimi und Tobi? Du hast die Bartagamen immer noch? Cool!“ Er kam näher und gab seiner Oma einen Kuss. Dann ließ er sich auf einen Stuhl fallen und sein Blick wurde nachdenklich, als er die Lampe musterte. „Wisst ihr, woran ich die ganze Zeit denken muss, wenn ich das hier bei dir sehe, Oma?“

Er beugte sich vor. „Mein Taubenschlag. Jetzt, wo die Tage so kurz werden, merke ich das bei meinen Tieren total. Sie werden träge, der ganze Rhythmus ist durcheinander. Ich will doch, dass sie fit und gesund durch den Winter kommen.“ Er rieb sich über das Kinn. „Ich hab schon im Internet gesucht und bin auf eine Seite gestoßen, Tageslichtlampen24.de, die haben spezielle Lampen, auch für die Tierhaltung, um den Tag zu verlängern. Aber ich war mir unsicher, ob das wirklich was bringt.“

Er deutete auf Brigittes Lampe. „Aber wenn ich sehe, was dieses Licht hier bewirkt… für dich, für die Blumen, für Hansi… das ist ja der helle Wahnsinn. Das ist genau das, was meine Tauben brauchen!“

Brigitte sah zu ihrem Kanarienvogel, der fröhlich eine weitere Strophe zwitscherte. „Na, wenn das meinen kleinen Hansi so munter macht, dann wird es deinen Tauben sicher auch guttun“, sagte sie voller Überzeugung.

„Siehst du“, fügte Thomas hinzu und nickte bedächtig. „Ob Schuppen oder Federn, alle brauchen sie die Sonne. Echte oder eine aus der Steckdose.“

Jonas’ Gesicht hellte sich auf. Die Unsicherheit war wie weggeblasen, ersetzt durch Entschlossenheit. „Ihr habt recht. Ich bestell die Dinger. Für meine Tauben nur das Beste!“

Brigitte sah in die Runde – auf ihren fürsorglichen Bruder, ihren engagierten Enkel und die stille Lampe in der Ecke. Es war erstaunlich. Das Licht hatte nicht nur ihre eigene Welt erhellt, sondern war nun zur Lösung für die verschiedensten Familienmitglieder geworden – von den kleinen Drachen ihres Bruders bis zum Taubenschlag ihres Enkels.