Das Thema „Molche und Salamander“ ist, ähnlich wie bei Fröschen und Kröten, sehr breit gefächert, da es eine enorme Vielfalt an Arten mit unterschiedlichsten Bedürfnissen gibt. Die Haltung variiert stark, je nachdem, ob es sich um rein aquatische, semi-aquatische oder terrestrische Arten handelt, und welche Klimazone sie bewohnen.
Es ist absolut entscheidend, sich vor der Anschaffung sehr genau über die spezifischen Anforderungen der gewählten Molch- oder Salamanderart zu informieren.
Für eine bestimmte Art bitte anrufen Tel.: 01523 1095 895
Hier sind jedoch einige allgemeine, wissenswerte Punkte zur Haltung von Molchen und Salamandern:
Allgemeine Wissenswerte Punkte für die Haltung von Molchen und Salamandern:
Artenwahl ist das A und O!
Vielfalt der Lebensweisen:
Rein aquatische Arten: Verbringen ihr ganzes Leben im Wasser (z.B. Axolotl, manche Wassermolche).
Semi-aquatische Arten: Benötigen sowohl einen Wasserteil als auch einen Landteil (z.B. viele einheimische Molcharten wie Teichmolch, Bergmolch).
Terrestrische Arten: Leben überwiegend oder vollständig an Land, oft in feuchten Wäldern oder unter Steinen (z.B. Feuersalamander, Lungenlose Salamander).
Endgröße & Lebenserwartung: Viele Arten werden größer und leben länger als erwartet. Ein Axolotl kann 20 Jahre alt werden, ein Feuersalamander sogar über 50 Jahre!
Giftigkeit: Einige Arten, wie der Feuersalamander, sondern Hautgifte ab. Nach Kontakt immer Hände waschen und nicht in Augen oder Mund fassen.
Temperaturen: Viele Arten sind an kühlere Temperaturen angepasst und vertragen Hitze schlecht.
Anfängerfreundliche Arten: Axolotl (rein aquatisch) oder einheimische Molcharten (semi-aquatisch, aber Winterruhe nötig) können für Anfänger geeignet sein, wenn man sich gut informiert. Feuersalamander können ebenfalls gute Anfängertiere sein, wenn man die Größe des Terrariums und die klimatischen Anforderungen berücksichtigt.
Haltungseinrichtung (Aquarium / Aquaterrarium / Terrarium):
Rein aquatische Arten (Aquarium):
Größe: Ausreichend große Grundfläche, Wassertiefe je nach Art. Für Axolotl z.B. mindestens 80 cm Kantenlänge für zwei Tiere.
Filterung: Leistungsstarker, aber strömungsarmer Filter (z.B. Hamburger Mattenfilter oder Außenfilter mit gedrosseltem Auslass).
Einrichtung: Versteckmöglichkeiten (Höhlen, Röhren), großblättrige Pflanzen. Bodengrund muss schluckfest sein (feiner Sand oder sehr grober Kies/Steine).
Kühlung: Für viele aquatische Molche ist eine Kühlung des Wassers im Sommer unerlässlich (z.B. mit Aquarienkühlern oder Ventilatoren).
Semi-aquatische Arten (Aquaterrarium/Paludarium):
Größe: Sowohl ein geräumiger Wasserteil als auch ein ausreichend großer Landteil sind wichtig.
Wasserteil: Tiefe und Größe je nach Art. Landteil sollte gut zugänglich sein (Rampe, Äste, Steine).
Landteil: Bodengrund, der Feuchtigkeit speichert (z.B. Kokoshumus, Moos). Verstecke und Pflanzen.
Strukturierung: Übergänge zwischen Wasser und Land sollten flach und sicher sein, damit die Tiere nicht ertrinken.
Terrestrische Arten (Terrarium / Feuchtterrarium):
Größe: Ausreichend große Grundfläche und Höhe.
Bodengrund: Hohe Schicht grabfähigen, feuchtigkeitsspeichernden Bodengrunds (z.B. feuchter Lehm, Erde, Waldhumus, Moos, Kokoshumus). Ideal ist eine Drainageschicht darunter.
Einrichtung: Viele Versteckmöglichkeiten (Höhlen, Wurzeln, Rindenstücke, Steine), feuchtigkeitsliebende Pflanzen.
Wasserschale: Eine flache, saubere Wasserschale muss immer vorhanden sein.
Belüftung: Wichtig zur Vermeidung von Staunässe und Schimmel.
Deckel: Bei allen Arten ausbruchsicherer Deckel, da Molche und Salamander überraschend gute Kletterer sein können.
Klima im Habitat:
Temperatur: Viele Molche und Salamander (insbesondere einheimische und Arten aus gemäßigten Zonen) vertragen keine hohen Temperaturen.
Optimale Bereiche: Oft zwischen 15-22°C. Temperaturen über 24°C können für viele Arten tödlich sein.
Heizung: Ist selten nötig. Oft ist eher eine Kühlung im Sommer das Problem.
Luftfeuchtigkeit: Bei terrestrischen Arten sehr hoch (80-90% und mehr), oft durch regelmäßiges Sprühen erreicht. Bei semi-aquatischen Arten auch im Landteil feucht.
Beleuchtung:
Grundbeleuchtung: Für Tag-Nacht-Rhythmus und Pflanzenwachstum (LEDs, Leuchtstoffröhren).
UV-Licht: Bei den meisten Arten ist UV-B-Licht nicht zwingend notwendig, da sie Vitamin D3 über die Nahrung aufnehmen. Für einige wenige, tagaktive Arten kann eine schwache UV-B-Quelle jedoch vorteilhaft sein. Bei nachtaktiven oder rein aquatischen Arten in der Regel nicht erforderlich.
Technik: Thermometer (Wasser und Luft), Hygrometer (im Landteil), Zeitschaltuhren. Bei Bedarf Wasserfilter und Kühlsysteme.
Ernährung:
Fleischfresser (Carnivore): Molche und Salamander ernähren sich von lebenden oder frisch getöteten Wirbellosen.
Futtertiere:
Aquatische Arten: Rote Mückenlarven, Tubifex, Enchyträen, Regenwürmer, Bachflohkrebse, kleine Garnelen, Fischstücke (kein fetter Seefisch), spezielle Pellets.
Terrestrische Arten: Regenwürmer, Nacktschnecken (keine Gehäuseschnecken!), Asseln, Kellerasseln, kleine Heimchen/Grillen (sparsam), Fliegen, Mücken.
Futtertiere „gut füttern“ (Gutloading): Wichtig, dass die Futtertiere selbst gut ernährt sind.
Supplemente: Futtertiere sollten regelmäßig (aber nicht bei jeder Fütterung) mit Kalzium- und Vitaminpräparaten (ohne D3, wenn kein UV-Licht vorhanden ist) bestäubt werden.
Fütterungsintervalle: Jungtiere häufiger (täglich bis jeden zweiten Tag), adulte Tiere seltener (2-3 Mal pro Woche).
Wasserqualität (für aquatische/semi-aquatische Arten):
Sauberkeit: Frisches, sauberes Wasser ist entscheidend. Regelmäßige Teilwasserwechsel (25-50% wöchentlich) sind nötig.
Wasserwerte: pH-Wert, GH/KH müssen artgerecht sein. Leitungswasser sollte chlorfrei sein (Abstehenlassen oder AquaSafe).
Hygiene:
Tägliche Kontrolle: Entfernung von Futterresten und Kot.
Regelmäßige Reinigung: Reinigung von Filtern und Scheiben.
Grundreinigung: Je nach Art und Beckengröße 1-2 Mal im Jahr eine gründliche Reinigung des gesamten Habitats.
Händewaschen: Nach jedem Kontakt mit den Tieren oder dem Habitat gründlich die Hände waschen. Molch- und Salamanderhaut ist sehr empfindlich, direkter Hautkontakt sollte minimiert werden.
Sozialverhalten und Gruppenhaltung:
Artabhängig: Viele Arten können in Gruppen gehalten werden (z.B. Axolotl, manche Wassermolche), sofern ausreichend Platz und Versteckmöglichkeiten vorhanden sind.
Kannibalismus: Bei manchen Arten können kleinere Artgenossen oder Larven gefressen werden.
Einzelhaltung: Für manche Arten ist auch die Einzelhaltung unproblematisch.
Keine Vergesellschaftung: Verschiedene Amphibienarten sollten niemals im selben Terrarium/Aquarium gehalten werden.
Winterruhe (Brumation/Hibernation):
Notwendigkeit: Viele einheimische und Arten aus gemäßigten Klimazonen benötigen eine Winterruhe bei kühleren Temperaturen (oft 4-10°C) für mehrere Monate. Dies ist wichtig für ihre Gesundheit und Fortpflanzungsfähigkeit.
Vorbereitung: Gesunde Tiere werden langsam auf die Winterruhe vorbereitet, indem die Fütterung eingestellt und die Temperaturen allmählich gesenkt werden.
Rechtliche Aspekte:
Artenschutz: Viele Molch- und Salamanderarten, insbesondere einheimische, sind streng geschützt. Die Entnahme aus der Natur ist verboten. Erwerb nur mit Herkunftsnachweis von seriösen Züchtern.
Meldepflicht: Geschützte Arten unterliegen der Meldepflicht bei den Naturschutzbehörden.
Fazit:
Molche und Salamander sind faszinierende Amphibien, die mit ihrer Vielfalt und ihren besonderen Lebensweisen begeistern. Eine artgerechte Haltung erfordert jedoch ein hohes Maß an Engagement und eine detaillierte Kenntnis der spezifischen Bedürfnisse der gewählten Art. Der entscheidende Faktor ist immer, den natürlichen Lebensraum der Tiere im Terrarium/Aquarium so gut wie möglich nachzubilden. Informieren Sie sich vor der Anschaffung umfassend und scheuen Sie nicht den Kontakt zu erfahrenen Haltern oder spezialisierten Vereinen!