Das ist eine sehr weite Frage, da „Frösche und Kröten“ eine unglaublich diverse Gruppe von Amphibien umfasst, die in den unterschiedlichsten Lebensräumen und Klimazonen vorkommen – vom Regenwaldbaumfrosch bis zur einheimischen Erdkröte. Eine artgerechte Haltung hängt massiv von der spezifischen Art ab, die man pflegen möchte.
Dennoch gibt es einige grundlegende Prinzipien und wissenswerte Punkte, die für die meisten Frosch- und Krötenarten in der Terrarienhaltung gelten. Es ist unerlässlich, sich vor der Anschaffung sehr genau über die Bedürfnisse der gewählten Art zu informieren!
Allgemeine Wissenswerte Punkte für die Haltung von Fröschen und Kröten:
Artenwahl ist entscheidend!
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Vielfalt: Es gibt Baumfrösche, Erdkröten, Wasserfrösche, Krallenfrösche, Pfeilgiftfrösche, und viele mehr. Jede Art hat einzigartige Anforderungen an Terrarium, Klima, Ernährung und Sozialverhalten.
Endgröße & Lebenserwartung: Viele Arten werden größer und leben länger, als man denkt. Ein Ochsenfrosch wird riesig, ein Rotaugenlaubfrosch lebt viele Jahre. Planen Sie entsprechend.
Giftigkeit: Einige Arten (z.B. Pfeilgiftfrösche) sind giftig. Hier ist besondere Vorsicht im Umgang geboten. Informieren Sie sich immer über die Toxizität.
Anfängerfreundliche Arten: Für Anfänger eignen sich oft der Rotaugenlaubfrosch, der Korallenfinger-Laubfrosch oder bestimmte Pfeilgiftfroscharten (hier ist die Komplexität eher im technischen Bereich als im Handling des Tieres).
Terrarium (Aquaterrarium/Paludarium):
Artgerechte Größe: Die Größe des Terrariums hängt stark von der Größe, Aktivität und Anzahl der Tiere ab.
Baumfrösche: Benötigen hohe Terrarien mit vielen Klettermöglichkeiten.
Bodenbewohner (Kröten): Benötigen mehr Grundfläche und grabfähigen Bodengrund.
Wasserbewohner (Krallenfrösche): Benötigen einen großen Wasserteil.
Belüftung: Eine gute Belüftung ist entscheidend, um Staunässe und Schimmelbildung zu vermeiden, aber auch um eine zu hohe (oder zu niedrige) Luftfeuchtigkeit zu regulieren. Oft sind Frontlüftungsschlitze und eine Gazeabdeckung oben ideal.
Bodengrund: Artenspezifisch!
Feuchtigkeitsliebende Arten: Kokoshumus, Moos, Waldhumus, Terrarienerde. Oft mit einer Drainageschicht darunter (Blähton, Lavagranulat).
Grabbare Arten (Kröten): Tiefe Schicht aus Humus, Erde oder Sand-Lehm-Gemisch.
Wasserteil: Für viele Arten ist ein Wasserteil im Terrarium wichtig. Das kann eine große Schale sein oder ein integrierter Teichbereich mit Filter.
Einrichtung & Strukturierung:
Versteckmöglichkeiten: Korkröhren, halbe Kokosnusschalen, Pflanzen, Steine. Geckos benötigen Rückzugsorte.
Kletterstrukturen: Äste, Lianen, Korkwände für Baumfrösche.
Pflanzen: Echte Pflanzen verbessern das Klima, bieten Verstecke und Klettermöglichkeiten. Achten Sie auf ungiftige Pflanzen. Bromelien, Farne, Efeututen sind oft beliebt.
Wasserschale: Selbst für eher trockene Arten ist eine flache Wasserschale zum Baden und Trinken wichtig.
Klima im Terrarium:
Temperatur: Artenspezifisch!
Tropische Arten: Tagsüber 22-30°C, nachts leichte Absenkung auf 18-24°C.
Gemäßigte/Einheimische Arten: Brauchen kühlere Temperaturen und oft eine Winterruhe.
Wärmequelle: Heizmatten unter dem Terrarium (nur Teilfläche!) oder kleine Heizstrahler können nötig sein, aber die meisten Frösche und Kröten brauchen keine extremen Sonnenplätze wie Reptilien.
Luftfeuchtigkeit: Extrem artenspezifisch!
Regenwaldbewohner: Sehr hohe Luftfeuchtigkeit (70-90% tagsüber, nachts bis 100%). Dies erfordert regelmäßiges Sprühen (oft mehrmals täglich), eventuell Nebler oder Beregnungsanlagen.
Eher trockene Arten (Kröten): Benötigen eine hohe Luftfeuchtigkeit nur kurzzeitig oder in bestimmten Bereichen (z.B. Wetbox).
Beleuchtung:
Grundaussleuchtung: Helle Beleuchtung (z.B. T5-Leuchtstoffröhren, LEDs) ist wichtig für den Tag-Nacht-Rhythmus und das Pflanzenwachstum.
UV-Licht: Bei den meisten Fröschen und Kröten ist die Notwendigkeit von UV-B-Licht umstritten und hängt stark von der Art ab. Viele beziehen Vitamin D3 ausreichend über die Nahrung. Es gibt jedoch Studien, die positive Effekte belegen, daher kann eine schwache UV-B-Quelle für tagaktive Arten sinnvoll sein. Bei nachtaktiven Arten ist es meist nicht nötig.
Technik: Thermometer und Hygrometer sind unerlässlich. Zeitschaltuhren für Beleuchtung und eventuelle Beregnungssysteme sind hilfreich.
Ernährung:
Insektenfresser: Die meisten Frösche und Kröten ernähren sich von lebenden Insekten, die ihrer Größe entsprechen. Dazu gehören:
Heimchen, Grillen, Schaben, Ofenfischchen, Fliegen, Spinnentiere.
Seltener und als Leckerbissen: Wachsmaden, Regenwürmer, Asseln, kleinere Nacktschnecken.
Futtertiere „gut füttern“ (Gutloading): Die Futterinsekten sollten vor dem Verfüttern selbst mit vitamin- und mineralstoffreicher Nahrung (z.B. Gemüse, Obst, spezielles Insektenfutter) gefüttert werden.
Supplemente: Futtertiere müssen regelmäßig mit Vitamin- und Mineralstoffpräparaten (insbesondere Kalzium ohne Phosphor, aber mit Vitamin D3, wenn kein ausreichendes UV-Licht vorhanden ist) bestäubt werden, um Mangelerscheinungen vorzubeugen.
Fütterungsintervalle: Jungtiere werden häufiger gefüttert (täglich bis jeden zweiten Tag), adulte Tiere seltener (2-3 Mal pro Woche).
Wasser: Frisches, sauberes Wasser ist essentiell, da Frösche und Kröten viel Wasser über die Haut aufnehmen. Leitungswasser sollte bei Bedarf aufbereitet werden (z.B. mit AquaSafe oder durch Abstehenlassen zur Chlorreduktion).
Hygiene:
Tägliche Kontrolle: Entfernung von Kotresten und Futterresten.
Regelmäßige Teilreinigung: Reinigung der Wasserschale und der Scheiben, eventuell Teilwechsel des Bodengrunds.
Grundreinigung: Je nach Art und Beckengröße 1-2 Mal im Jahr eine gründliche Reinigung und Desinfektion des gesamten Terrariums.
Händewaschen: Nach jedem Kontakt mit den Tieren oder dem Terrarium gründlich die Hände waschen (Salmonellenrisiko). Froschhaut ist sehr empfindlich, daher sollte man sie nur mit sauberen, ungecremten Händen oder Einweghandschuhen berühren.
Sozialverhalten und Gruppenhaltung:
Artabhängig: Einige Arten (z.B. viele Baumfrösche, Pfeilgiftfrösche) können in Gruppen gehalten werden, oft in bestimmten Geschlechterverhältnissen (z.B. Harem bei manchen Arten).
Einzelgänger: Viele Krötenarten sind Einzelgänger und sollten einzeln gehalten werden, um Stress und Aggressionen zu vermeiden.
Kannibalismus: Bei manchen Arten können kleinere Artgenossen gefressen werden.
Keine Vergesellschaftung: Verschiedene Frosch- und Krötenarten sollten niemals im selben Terrarium gehalten werden, da sie unterschiedliche Bedürfnisse haben, Krankheiten übertragen oder sich gegenseitig fressen können.
Besondere Aspekte:
Winterruhe (Brumation): Einheimische und viele gemäßigte Arten benötigen eine Winterruhe bei kühleren Temperaturen, um gesund zu bleiben und sich fortzupflanzen.
Fortpflanzung: Wenn man züchten möchte, müssen die Bedingungen (Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Wasserstand) oft speziell angepasst werden.
Geräusche: Viele Froscharten können in der Paarungszeit sehr laut werden, was bei der Standortwahl des Terrariums berücksichtigt werden sollte.
Langlebigkeit: Viele Arten können über 10 Jahre alt werden, einige sogar über 20 Jahre. Dies ist eine langfristige Verpflichtung.
Keine „Streicheltiere“: Frösche und Kröten sind empfindliche Tiere, die nicht als „Kuscheltiere“ geeignet sind. Ihr Hautkontakt sollte minimiert werden.
Fazit:
Die Haltung von Fröschen und Kröten ist ein faszinierendes, aber auch anspruchsvolles Hobby. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der akribischen Recherche und Anpassung der Haltungsbedingungen an die spezifische Art. Ein gut geplantes und ausgestattetes Terrarium, die richtige Klimatisierung und eine angepasste Ernährung sind die Grundlagen für ein langes und gesundes Leben Ihrer Amphibien. Suchen Sie vor der Anschaffung unbedingt den Kontakt zu erfahrenen Haltern oder spezialisierten Vereinen!