Die artgerechte Fütterung im Terrarium.

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Die artgerechte Fütterung im Terrarium ist absolut entscheidend für die Gesundheit und Langlebigkeit Ihrer Tiere. Da die Bedürfnisse je nach Tierart extrem unterschiedlich sind, ist es unerlässlich, sich vor der Anschaffung genau über die spezifischen Anforderungen der jeweiligen Art zu informieren.

Reptilien

Echsen (z.B. Bartagamen, Leguane, Geckos):

Insektenfresser (Insektivoren):

Viele Geckos (z.B. Leopardgeckos), junge Bartagamen, Chamäleons.

Futter:

Lebende Futterinsekten wie Heimchen, Grillen, Heuschrecken, Schaben, Zophobas (sparsam), Mehlwürmer (sparsam), Wachsmottenlarven (als Leckerbissen).

Wichtig:

Futtertiere sollten gut ernährt sein („Gut Loading“) und regelmäßig mit einem Vitamin-Mineralstoff-Präparat (insbesondere Kalzium + Vitamin D3, je nach UV-Bedarf der Art) bestäubt werden. Futtergröße anpassen!

Pflanzenfresser (Herbivoren):

Grüne Leguane, Dornschwanzagamen (Uromastyx), viele Landschildkröten.

Futter:

Hauptsächlich Wildkräuter (Löwenzahn, Spitzwegerich, Klee etc.), Salate (Römer, Endivie, wenig Kopfsalat), Gemüse (Karottenraspel, Zucchini), selten etwas Obst.

Wichtig:

Hoher Rohfaseranteil, gutes Kalzium-Phosphor-Verhältnis. Kalziumsupplementierung (z.B. Sepiaschale) ist oft nötig. Giftige Pflanzen meiden!

Allesfresser (Omnivoren):

Erwachsene Bartagamen, Blauzungenskinke.

Futter:

Eine Mischung aus Insekten und pflanzlicher Kost. Der Anteil variiert je nach Art und Alter (junge Tiere oft mehr Insekten, ältere mehr Grünfutter).

Wichtig:

Ausgewogene Mischung, Supplementierung wie bei Insektenfressern.

Schlangen:

Fast ausschließlich Fleischfresser (Karnivoren):

Die meisten Schlangen fressen Nager (Mäuse, Ratten), Vögel oder seltener auch andere Reptilien, Amphibien oder Fische, je nach Art.

Futter:

In der Terraristik wird fast ausschließlich Frostfutter (aufgetaute Nager) empfohlen. Dies ist sicherer für die Schlange (keine Bissverletzungen durch Futtertiere) und oft praktischer. Die Größe des Futtertiers sollte dem Durchmesser der dicksten Stelle der Schlange entsprechen.

Wichtig:

Fütterungsintervalle hängen stark von Art, Alter und Größe ab (Jungtiere öfter als Adulttiere). Niemals während der Häutung füttern.

Schildkröten:

Landschildkröten:

Siehe Pflanzenfresser (Herbivoren) bei Echsen. Benötigen rohfaserreiche Kost, Wildkräuter sind ideal. Proteinreiche Nahrung (z.B. Katzenfutter, Hackfleisch) ist schädlich und führt zu Panzerdeformationen und Organschäden. Kalzium ist sehr wichtig.

Wasserschildkröten:

Oft Allesfresser (Omnivoren) oder Fleischfresser (Karnivoren).

Futter:

Hochwertiges Wasserschildkröten-Fertigfutter, ergänzt durch Gammarus (Bachflohkrebse), Mückenlarven, Regenwürmer, kleine Süßwasserfische (keine fettreichen wie Goldfische), Insekten und bei omnivoren Arten auch Wasserpflanzen oder etwas Grünfutter (z.B. Römersalat).

Wichtig:

Kalziumquelle (z.B. Sepiaschale im Wasser) anbieten. Nicht überfüttern!

Amphibien (z.B. Frösche, Kröten, Salamander, Molche, Axolotl)

Meist Insektenfresser/Fleischfresser:

Futter:

Lebende Futterinsekten (Heimchen, Grillen, Fruchtfliegen, Springschwänze, Asseln – je nach Größe des Amphibs), Regenwürmer, Mückenlarven (rot, weiß, schwarz), Bachflohkrebse, Tubifex, spezielle Pellets (z.B. für Axolotl).

Wichtig:

Futtertiere sollten passender Größe sein. Viele Amphibien reagieren nur auf Bewegung. Supplementierung mit Vitaminen/Kalzium ist oft nötig, besonders wenn keine UV-B-Beleuchtung vorhanden ist (was bei vielen Amphibien der Fall ist). Axolotl sollten keine Warmblüter-Nahrung erhalten.

Wirbellose (z.B. Spinnen, Skorpione, Insekten, Tausendfüßer)

Vogelspinnen, Skorpione:

Futter:

 Fleischfresser.

Lebende Futterinsekten (Heimchen, Grillen, Schaben) passender Größe.

Wichtig:

Fütterungsintervalle können sehr lang sein, besonders bei erwachsenen Tieren. Nicht überfüttern.

Gottesanbeterinnen:

 Insektenfresser.

Futter:

Lebende, oft fliegende Insekten (Fliegen, Motten, kleine Heuschrecken).

Wichtig:

Passende Futtergröße, manche Arten sind auf bestimmte Beute spezialisiert.

Tausendfüßer, Asseln:

Zersetzer (Detritivoren).

Futter:

Weißfaules Holz, Laubwaldhumus, altes Laub, ergänzt durch Gemüse (Gurke, Zucchini), Obst (wenig), Fischfutterflocken, Sepiaschale oder Eierschalen für Kalzium.

Wichtig:

Ständige Verfügbarkeit von geeignetem Substrat und Laub.

Allgemeine wichtige Punkte zur Fütterung:

Spezifische Bedürfnisse:

Recherchieren Sie IMMER die genauen Bedürfnisse der Art, die Sie halten! Diese Übersicht ist nur allgemein.

Abwechslung:

Eine abwechslungsreiche Ernährung ist meist gesünder als einseitige Fütterung.

Gut Loading:

Futterinsekten sollten mindestens 24-48 Stunden vor dem Verfüttern mit nahrhaftem Futter (z.B. Haferflocken, Gemüse, spezielles Insektenfutter) versorgt werden.

Supplementierung:

Kalzium (oft mit Vitamin D3) und Multivitaminpräparate sind für viele Reptilien und Amphibien unerlässlich. Dosierung und Häufigkeit richten sich nach Art, Alter und Haltungsbedingungen (UV-B Licht!).

Futtergröße:

Das Futtertier oder Futterstück darf nicht zu groß sein, um Verschlucken, Ersticken oder Verdauungsprobleme zu vermeiden. Faustregel bei Echsen/Amphibien: Nicht breiter als der Kopf bzw. der Abstand zwischen den Augen. Bei Schlangen: Nicht dicker als die dickste Stelle des Körpers.

Fütterungsfrequenz:

Variiert stark nach Art, Alter und Stoffwechsel. Jungtiere fressen öfter als Alttiere. Überfütterung vermeiden!

Hygiene:

Nicht gefressenes Futter (besonders Frischfutter und tote Insekten) zeitnah entfernen, um Schimmelbildung und Bakterienwachstum zu verhindern.

Wasser:

Ständiger Zugang zu frischem, sauberem Wasser ist lebensnotwendig (Trinkschale, Sprühen, Tropftränke – je nach Art).

Für eine wirklich artgerechte Haltung ist es essenziell, sich detailliert über die spezifische Tierart zu informieren. Bücher, seriöse Internetseiten von Züchtern oder herpetologischen Gesellschaften und erfahrene Halter sind gute Informationsquellen.