Eine artgerechte Fütterung ist entscheidend für die Gesundheit, Farbenpracht und Langlebigkeit Ihrer Fische im Aquarium oder Teich.
Sie berücksichtigt die natürlichen Ernährungsbedürfnisse und Fressgewohnheiten der jeweiligen Fischart.
Hier sind die wichtigsten Aspekte der artgerechten Fischfütterung.
Kenntnis der Fischart und ihrer Ernährungsweise:
Herbivoren (Pflanzenfresser):
Benötigen Futter mit hohem pflanzlichen Anteil (z.B. Algen, Spirulina). Beispiele: Viele Welsarten (Ancistrus), Tropheus-Cichliden.
Carnivoren (Fleischfresser):
Brauchen proteinreiche Nahrung tierischen Ursprungs (z.B. Insektenlarven, Krebstiere, Fischfleisch). Beispiele: Raubsalmler, viele Buntbarsche, Kampffische.
Omnivoren (Allesfresser):
Fressen sowohl pflanzliche als auch tierische Kost. Dies trifft auf die meisten gängigen Zierfische zu (z.B. Guppys, Platys, Salmler, Barben). Ihre Ernährung sollte ausgewogen sein.
Limanivoren/Aufwuchsfresser:
Ernähren sich von Algenaufwuchs und den darin lebenden Mikroorganismen.
Planktonfresser:
Filtern Kleinstlebewesen aus dem Wasser.
Futterarten und Qualität:
Trockenfutter:
Flockenfutter: Schwimmt lange an der Oberfläche, gut für Oberflächenfresser.
Granulat: Sinkt langsam ab, geeignet für Fische in mittleren Wasserschichten und teilweise am Boden. Gibt es in verschiedenen Körnungen.
Futtertabletten/Chips/Wafers: Sinken schnell zu Boden, ideal für Welse und andere Bodenbewohner. Oft mit hohem Holz- oder Algenanteil für spezialisierte Welse.
Frostfutter:
Tiefgefrorene Mückenlarven (rot, weiß, schwarz), Artemia, Daphnien, Krill, Muschelfleisch etc. Bietet Abwechslung und kommt der natürlichen Nahrung oft nahe. Vor dem Verfüttern auftauen und ggf. kurz spülen.
Lebendfutter:
Artemia-Nauplien (frisch geschlüpft), Mückenlarven, Wasserflöhe, Tubifex. Fördert das natürliche Jagdverhalten und ist sehr nährstoffreich. Birgt aber ein geringes Risiko der Krankheitsübertragung, wenn die Quelle nicht sicher ist. Eigene Zuchten (z.B. Artemia) sind ideal.
Gelfutter:
Pulver zum Anrühren, das zu einem Gel wird. Kann individuell mit Vitaminen oder Medikamenten angereichert werden und sinkt gut ab.
Frischfutter/Gemüse:
Für Pflanzenfresser eignen sich überbrühtes Gemüse wie Gurke, Zucchini, Paprika, Spinat oder Salatblätter (ungespritzt!).
Achten Sie auf hohe Qualität: Das Futter sollte hochwertige Inhaltsstoffe enthalten und nicht zu viele Füllstoffe (wie z.B. Getreidemehle in großen Mengen). Ein Blick auf die Zusammensetzung lohnt sich. Futter sollte kühl, trocken und dunkel gelagert und zügig verbraucht werden, da Vitamine mit der Zeit zerfallen.
Fütterungshäufigkeit und -menge:
Weniger ist mehr:
Überfütterung ist einer der häufigsten Fehler und belastet das Wasser stark durch Futterreste und erhöhte Ausscheidungen der Fische. Dies fördert Algenwachstum und kann die Wasserqualität gefährden.
Regel:
Füttern Sie nur so viel, wie die Fische in wenigen Minuten (ca. 2-5 Minuten) vollständig aufressen können.
Häufigkeit:
Für die meisten erwachsenen Fische reicht eine, maximal zwei kleine Fütterungen pro Tag. Jungfische benötigen öfter kleinere Portionen (3-5 Mal täglich).
Fastentage:
Ein Fastentag pro Woche schadet gesunden, erwachsenen Fischen nicht und kann sogar die Verdauung entlasten und das Wasser schonen.
Fütterungstechnik:
Berücksichtigen Sie, wo Ihre Fische fressen (Oberfläche, Mitte, Boden) und wählen Sie das Futter entsprechend (schwimmend, langsam sinkend, schnell sinkend).
Füttern Sie an verschiedenen Stellen, damit auch rangniedere Tiere Futter abbekommen.
Beobachten Sie die Fische beim Fressen. So stellen Sie sicher, dass alle Tiere Nahrung aufnehmen und keine Reste liegen bleiben.
Abwechslung:
Eine abwechslungsreiche Ernährung ist wichtig, um sicherzustellen, dass die Fische alle notwendigen Nährstoffe, Vitamine und Spurenelemente erhalten. Wechseln Sie zwischen verschiedenen Trockenfuttersorten und ergänzen Sie regelmäßig mit Frost- oder Lebendfutter (je nach Art).
Zusammenfassend lässt sich sagen:
Die artgerechte Fütterung erfordert, die spezifischen Bedürfnisse der gehaltenen Fischarten zu kennen, hochwertiges und abwechslungsreiches Futter anzubieten und vor allem sparsam zu füttern, um die Gesundheit der Fische und die Wasserqualität zu erhalten. Informieren Sie sich immer genau über die Ernährungsansprüche der spezifischen Fische, die Sie pflegen möchten.