Die Pflege und das Wachstum von Orchideen erfordern ein paar wichtige Punkte, um sicherzustellen, dass diese schönen Pflanzen gut gedeihen und ihre prächtigen Blüten zeigen. Hier sind die wichtigsten Aspekte zusammengefasst:
Standort
Helligkeit:
Orchideen bevorzugen einen hellen Standort, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung, besonders während der Mittagszeit. Ein Ost- oder Westfenster ist ideal. Südfenster können geeignet sein, wenn die Pflanze durch einen Vorhang oder ähnliches vor intensiver Sonneneinstrahlung geschützt wird.
Beleuchtungsdauer:
Als Ergänzung zum natürlichen Licht: Wenn Sie die Tageslichtlampe verwenden, um das natürliche Licht an trüben Tagen oder in den Wintermonaten zu ergänzen, sollten Sie sie für etwa 4 bis 8 Stunden zusätzlich einschalten. Ziel ist es, die Gesamtlichtdauer auf etwa 12 bis 16 Stunden pro Tag zu verlängern.
Als alleinige Lichtquelle: Wenn Ihre Orchidee keinen Zugang zu natürlichem Licht hat, muss die Tageslichtlampe die vollständige Beleuchtung liefern. In diesem Fall sollten Sie die Lampe für 12 bis 16 Stunden pro Tag einschalten, um den natürlichen Tag-Nacht-Zyklus zu simulieren. Verwenden Sie eine Zeitschaltuhr, um eine gleichmäßige Beleuchtung zu gewährleisten.
Temperatur: Die meisten Orchideen fühlen sich bei Tagestemperaturen zwischen 20 und 30 °C wohl, während die Nachttemperaturen etwas kühler sein dürfen, aber nicht unter 15 °C fallen sollten.
Luftfeuchtigkeit: Orchideen benötigen eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit zwischen 50% und 80%. Dies kann durch Besprühen der Blätter mit kalkarmem Wasser, Aufstellen von Wasserschalen in der Nähe der Pflanzen oder die Verwendung eines Luftbefeuchters erreicht werden. Blähton im Übertopf kann ebenfalls die Luftfeuchtigkeit erhöhen.
Zugluft vermeiden: Orchideen reagieren empfindlich auf Zugluft, daher sollte der Standort vor starken Luftbewegungen geschützt sein.
Gießen
Weniger ist mehr: Orchideen vertragen Trockenheit besser als Staunässe, die zu Wurzelfäule führen kann. Gießen Sie erst, wenn das Substrat fast trocken ist.
Gießmethode: Am besten ist es, die Orchidee zu tauchen. Stellen Sie den Topf für etwa 10-15 Minuten in zimmerwarmes, kalkarmes Wasser (z.B. Regenwasser oder abgekochtes Wasser). Lassen Sie das Wasser danach gut abtropfen, bevor Sie den Topf wieder in den Übertopf stellen. Achten Sie darauf, dass kein Wasser im Übertopf verbleibt.
Gießhäufigkeit: Die Häufigkeit des Gießens hängt von der Orchideenart, der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit ab. In der Regel reicht einmal pro Woche im Sommer und alle zwei Wochen im Winter.
Düngen
Spezialdünger: Verwenden Sie speziellen Orchideendünger, da dieser auf die Bedürfnisse der Pflanzen abgestimmt ist und keine schädlichen Salze enthält. Alternativ kann normaler Flüssigdünger stark verdünnt (Verhältnis 1:10 mit Wasser) verwendet werden.
Düngehäufigkeit: Während der Wachstums- und Blütephase (Frühjahr bis Herbst) können Sie alle zwei bis vier Wochen düngen. Im Winter, während der Ruhephase vieler Orchideenarten, sollte die Düngung reduziert oder ganz eingestellt werden. Frisch umgetopfte Orchideen benötigen für etwa vier bis sechs Wochen keine Düngung, da das neue Substrat ausreichend Nährstoffe enthält.
Umtopfen
Zeitpunkt: Orchideen sollten alle zwei bis drei Jahre umgetopft werden, da sich das Substrat zersetzt und die Wurzeln beengt werden können. Der beste Zeitpunkt ist meist im Frühjahr, nach der Blüte oder wenn die Pflanze neue Wurzeln bildet.
Substrat: Verwenden Sie ausschließlich spezielles Orchideensubstrat. Dieses ist grob, luftdurchlässig und sorgt für eine gute Drainage, was für die Gesundheit der Wurzeln entscheidend ist. Normale Blumenerde ist ungeeignet, da sie zu viel Wasser speichert und die Wurzeln ersticken können.
Vorgehensweise:
Gießen Sie die Orchidee ein bis zwei Tage vor dem Umtopfen, um die Wurzeln geschmeidiger zu machen.
Entfernen Sie die Orchidee vorsichtig aus dem alten Topf und schütteln Sie das alte Substrat ab.
Schneiden Sie abgestorbene, vertrocknete oder faulige Wurzeln mit einem sauberen Messer oder einer Schere ab.
Wählen Sie einen neuen Topf, der etwas größer ist als der vorherige, oder verwenden Sie den alten Topf, wenn er noch ausreichend Platz bietet. Orchideentöpfe haben oft Drainagelöcher am Boden. Durchsichtige Töpfe sind für viele Orchideenarten ideal, da die Wurzeln auch Photosynthese betreiben können.
Füllen Sie etwas frisches Orchideensubstrat in den neuen Topf.
Setzen Sie die Orchidee so in den Topf, dass der Wurzelansatz etwa auf Höhe des Topfrandes liegt.
Füllen Sie den Topf mit weiterem Substrat auf und klopfen Sie leicht gegen den Topf, damit sich das Substrat gut um die Wurzeln verteilt.
Nach dem Umtopfen gießen Sie die Orchidee für einige Tage nicht, um die Wurzeln nicht unnötig zu belasten. Besprühen Sie die Blätter bei Bedarf leicht.
Weitere Pflegetipps
Blütenstiele schneiden: Bei mehrtriebigen Orchideen wie der Phalaenopsis schneiden Sie den verblühten Blütenstiel über dem dritten oder vierten „Auge“ (Knoten) von unten, um eine mögliche Nachblüte anzuregen. Eintriebige Arten wie Dendrobium werden nach dem Verblühen komplett am Ansatz abgeschnitten.
Blattpflege: Staub auf den Blättern kann die Photosynthese beeinträchtigen. Wischen Sie die Blätter vorsichtig mit einem feuchten, fusselfreien Tuch ab. Ein Tropfen Rapsöl auf dem Tuch kann für Glanz sorgen und Schädlinge abwehren.
Ruhephasen beachten: Einige Orchideenarten haben spezifische Ruhephasen, in denen sie weniger Wasser und niedrigere Temperaturen benötigen, um die Blütenbildung für die nächste Saison anzuregen. Informieren Sie sich über die Bedürfnisse Ihrer speziellen Orchideenart.
Indem Sie diese Pflegehinweise beachten, können Sie die Gesundheit und das Wachstum Ihrer Orchideen fördern und sich an ihren wunderschönen Blüten erfreuen. Viel Erfolg!