Hier ist eine übersichtliche Zeitleiste zur Entwicklung einer Taube – vom Ei bis zur flüggen Jungtaube – inklusive der passenden Fachbegriffe und Altersangaben:
Tag 0 – Ei gelegt
Die Taube legt meist 2 Eier im Abstand von 1–2 Tagen.
Brutzeit beginnt, sobald das zweite Ei gelegt ist.
Tag 17-19 – Schlupf / Küken schlüpfen
Die Taubenjungen schlüpfen nach ca. 17–19 Tagen Brutzeit.
Sie sind nackt, blind und hilflos.
Fachbegriff: Nestling / nestjunge Taube
Sie sind zunächst blind und haben nur wenige gelbliche Daunen. Ihre Augen beginnen sich nach etwa fünf Tagen zu öffnen, und nach zehn Tagen werden erste Federkiele sichtbar.
Tag 1–5 – Kropfmilch-Phase
Eltern füttern mit „Kropfmilch“ (nährstoffreiche Sekretion aus dem Kropf).
Augen beginnen sich zu öffnen (ab ca. Tag 4).
Noch keine Bewegung, bleiben im Nest.
Die Kropfmilch ist für die jungen Tauben in den ersten Tagen die einzige Nahrungsquelle. Diese wird von beiden Elternteilen produziert und ist sehr reich an Proteinen und Fetten.
Die Eltern kümmern sich gemeinsam um ihren Nachwuchs. Sie wechseln sich beim Brüten ab und füttern die Jungen mit Kropfmilch. Diese enge Zusammenarbeit ist entscheidend für das Überleben der Küken.
Es ist bemerkenswert, wie rasant sich die Küken entwickeln. Schon nach wenigen Tagen beginnen die Federn zu wachsen, und innerhalb von etwa vier Wochen sind sie in der Lage, das Nest zu verlassen.
Tag 6–10 – Beringung
Küken erhalten einen Fußring mit Zuchtkennung.
Erste Federn durchbrechen die Haut.
Fachbegriff: Nestling, aber zunehmend stabiler.
Tag 14–20 – Gefiederbildung / aktiver Nestling
Augen offen, reagieren auf Umgebung.
Jugendgefieder entwickelt sich.
Beginnen aktiver aus dem Schnabel zu fressen.
Tag 25–28 – Absetzbereit
Verlassen das Nest.
Fressen und trinken zunehmend selbstständig.
Fachbegriff: abgesetzte Jungtaube / Jungtier
Tag 30–35+ – Flugbereit / flügge
Erste Flugversuche.
Völlig selbstständig in Nahrungsaufnahme.
Fachbegriff: flügge Jungtaube
Beginn der Trainingsflüge (z. B. Jungtaubenreise bei Brieftauben).
Nach etwa einem Monat werden die Jungtiere selbstständig und müssen sich ihr Futter selbst suchen. Dieser Übergang von der Kropfmilch zu fester Nahrung ist ein wichtiger Schritt in ihrer Entwicklung.
Tauben können Flimmern viel besser wahrnehmen als Menschen. Während wir Flimmern bei etwa 60-90 Hz nicht mehr sehen, liegt diese Grenze bei Tauben bei etwa 75 Hz, bei anderen Vögeln sogar noch höher. Daher ist es wichtig, dass die Beleuchtung im Taubenschlag flimmerfrei ist, idealerweise mit Frequenzen über 165 Hz.
Für die Zucht oder zur Verzögerung der Mauser kann die Tageslichtdauer künstlich auf 12-14 Stunden verlängert werden.
Viele Taubenzüchter verwenden bereits LED-Tageslichtlampen in ihren Schlägen. Die Qualität der LED-Taubenschlaglamppen hinsichtlich Flimmern und Farbspektrum scheint ein wichtiger Faktor zu sein.
an die Beleuchtung von Taubenschlägen mit LED-Tageslichtlampen. Dazu gehören die Dauer, das Farbspektrum (Tageslicht), die Vermeidung von Flimmern und eine angemessene Helligkeit.
Während es in der Natur vorkommt und für das Farbsehen der Vögel wichtig sein könnte, ist es in den LED-Tageslichtlampen enthalten.
LED-Beleuchtung
Eine optimierte Beleuchtung mit LED-Tageslichtlampen kann zu verschiedenen positiven Effekten führen:
Verbesserte Brutkondition:
Gezielte Steuerung der Tageslänge kann die Tauben zuverlässig und synchron in Brutstimmung bringen.
Spezifische Überlegungen für den Schlagbereich für nestjunge Tauben.
Hier ist der Kontrast wichtig: Der allgemeine Bereich sollte gut einsehbar sein, um die Versorgung der Jungen und das Verhalten der Alttiere zu beobachten. Die Nistzellen selbst sollten jedoch den bevorzugten halbdunklen, geschützten Charakter aufweisen.
In der Biologie / Vogelkunde (Ornithologie):
Nestling:
Allgemeiner biologischer Begriff für einen Jungvogel, der noch im Nest lebt und nicht selbstständig ist. Bei Tauben trifft das bis zum Alter von ca. 3–4 Wochen zu.
Ästling:
Wird bei Tauben eher selten benutzt, aber in der Ornithologie steht er für einen Jungvogel, der das Nest schon verlassen hat, aber noch von den Eltern gefüttert wird. Bei Tauben ist dieser Übergang recht kurz.
Flügge:
Wenn der Vogel eigenständig fliegen und sich ernähren kann – also unabhängig ist.
Schlussfolgerung
Die Aufzucht von Tauben vom Schlüpfen bis zur Selbstständigkeit ist ein komplexer Prozess, der von einer bemerkenswerten Geschwindigkeit und einer intensiven, kooperativen Brutpflege durch beide Elterntiere geprägt ist. Die altrizialen Küken sind anfangs völlig hilflos und auf konstante Wärme und die einzigartige, hoch nahrhafte Kropfmilch angewiesen, die von beiden Eltern produziert wird. Diese spezielle Ernährung ermöglicht ein extrem schnelles Wachstum und eine rasche Entwicklung von Gefieder, Sinnesorganen und Motorik innerhalb weniger Wochen.
Das Flüggewerden nach etwa vier Wochen markiert einen kritischen Übergang, da die Jungvögel das Nest oft verlassen, bevor sie sicher fliegen können, und somit in der Ästlingsphase erhöhten Gefahren durch Prädatoren und andere Umweltrisiken ausgesetzt sind. Die fortgesetzte Fütterung und Führung durch die Eltern ist in dieser Zeit überlebenswichtig. Die vollständige Selbstständigkeit bei Nahrungssuche und Flug wird erst nach weiteren Wochen erreicht.