Die richtige Beleuchtung ist entscheidend für ein gesundes und schön anzusehendes Aquarium. Sie beeinflusst das Pflanzenwachstum, das Wohlbefinden der Fische und kann Algenwachstum in Schach halten. Hier sind die wichtigsten Punkte zur Beleuchtung und zur Rolle von Tageslichtlampen:
Was macht gute Aquarienbeleuchtung aus?
Lichtspektrum (Farbtemperatur):
Pflanzen benötigen für die Photosynthese vor allem blaue und rote Lichtanteile.
Für das menschliche Auge und ein natürliches Aussehen wird oft ein „Tageslichtweiß“ oder „Vollspektrum“-Licht empfohlen.
Die Farbtemperatur wird in Kelvin (K) gemessen. Für Aquarien mit Pflanzen eignen sich Lampen mit 6500 K sehr gut. Dieser Bereich ähnelt dem natürlichen Tageslicht.
Lichtintensität (Helligkeit):
Die benötigte Intensität hängt stark von den gepflegten Pflanzen ab (wenig Licht vs. lichthungrige Pflanzen).
Ein gängiger Richtwert für LED-Beleuchtung ist 20 Lumen pro Liter Wasser für ein durchschnittlich bepflanztes Becken.
Starklichtbecken für anspruchsvolle Pflanzen benötigen oft mehr (z.B. 40 Lumen/Liter), während reine Fischaquarien oder solche mit Schattenpflanzen deutlich weniger brauchen.
Beleuchtungsdauer:
Eine tägliche Beleuchtungsdauer von 8 bis 10 Stunden ist für die meisten Aquarien ideal. Manche empfehlen bis zu 12 Stunden, aber längere Zeiten fördern oft Algen.
Wichtig ist ein regelmäßiger Rhythmus. Eine Zeitschaltuhr oder ein Controller ist sehr empfehlenswert.
Sind LED Tageslichtlampen geeignet?
Spezielle Aquarium-Tageslichtlampen: Ja, diese sind oft eine sehr gute Wahl. Sie sind darauf ausgelegt, ein dem natürlichen Sonnenlicht ähnliches Vollspektrum (oft um 6500 K) zu bieten, das für Pflanzenwachstum und gute Farbwiedergabe geeignet ist.
Natürliches Sonnenlicht: Direkte Sonneneinstrahlung ins Aquarium sollte unbedingt vermieden werden! Sie führt fast immer zu starkem Algenwachstum und kann das Wasser unkontrolliert aufheizen. Indirektes Tageslicht im Raum spielt für die eigentliche Beleuchtung des Aquariums keine wesentliche Rolle.
Empfehlung: LED-Technologie
Moderne LED-Beleuchtung ist heute der Standard für Aquarien. Sie bietet viele Vorteile:
Energieeffizienz: Geringerer Stromverbrauch als ältere Technologien.
Langlebigkeit: LEDs halten sehr lange.
Geringe Wärmeentwicklung: Sie heizen das Wasser weniger auf.
Steuerbarkeit: Viele LED-Systeme sind dimmbar, ermöglichen die Anpassung des Lichtspektrums und können Tagesabläufe (Sonnenaufgang/-untergang) simulieren.
Fazit: Für die richtige Beleuchtung Ihres Aquariums sind spezielle Aquarium-LED-Lampen mit einem Tageslichtspektrum (6500 K) in der Regel die beste Wahl. Achten Sie auf die passende Intensität (Lumen pro Liter) für Ihre Pflanzen und halten Sie eine konstante Beleuchtungsdauer von 8-10 Stunden pro Tag ein. Verwenden Sie keine Haushaltslampen und vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung.
Die benötigte Lichtmenge für ein Aquarium wird üblicherweise in Lumen pro Liter (lm/l) angegeben. Es gibt keine einzelne „richtige“ Zahl, da der Bedarf stark von den gepflegten Pflanzen und dem Typ des Aquariums abhängt. Hier sind gängige Richtwerte für Aquarien mit LED-Beleuchtung:
Schwachlichtbereich (ca. 10 lm/l):
- Geeignet für Aquarien mit Pflanzen, die wenig Licht benötigen (Schattenpflanzen) wie Anubias, Javafarn, Moose, viele Cryptocorynen (Wasserkelche), Vallisnerien.
- Auch passend für reine Fischaquarien (ohne oder mit sehr wenigen Pflanzen) oder spezielle Biotop-Aquarien (z.B. Garnelenbecken, manche Afrika-Becken).
Mittlerer Lichtbereich (ca. 20 – lm/l):
- Dies ist der am häufigsten empfohlene Bereich für ein typisches Gesellschaftsaquarium mit einer guten Auswahl an „normalen“ Aquarienpflanzen.
- Viele Komplettsets sind ungefähr in diesem Bereich angesiedelt (oft um 20-25 lm/l).
- Die meisten gängigen Pflanzen wie viele Echinodorus-Arten (Schwertpflanzen), Hygrophila-Arten (Wasserfreunde), Pogostemon helferi etc. wachsen hier gut.
- Bei Werten ab ca. 30 lm/l wird oft eine CO2-Düngung empfohlen oder notwendig.
Starklichtbereich (ca. 40 lm/l):
- Notwendig für sehr lichthungrige Pflanzen, insbesondere viele Bodendecker (wie Kuba-Perlkraut), anspruchsvolle Stängelpflanzen oder um eine intensive Rotfärbung bei roten Pflanzen zu erzielen.
- Wird oft im Aquascaping eingesetzt.
Wichtig:
In diesem Bereich ist eine zuverlässige CO2-Versorgung und eine angepasste, konsequente Düngung (Makro- und Mikronährstoffe) zwingend erforderlich, um starkes Algenwachstum zu vermeiden. Das Management solcher Becken erfordert mehr Erfahrung.
Berechnung:
Um die benötigte Gesamt-Lumenzahl für Ihr Aquarium zu ermitteln, multiplizieren Sie das gewünschte Lumen-pro-Liter-Verhältnis mit dem Bruttovolumen Ihres Aquariums in Litern.
Beispiel: Ein 100-Liter-Aquarium soll im mittleren Bereich mit ca. 20 lm/l beleuchtet werden:
20 lm/l * 100 l = 200 Lumen – dies entspricht der Lichtmenge von unserer 20 Watt LED Tageslichtlampe mit einer Lichtmenge von 1930 Lumen.
Wichtige Faktoren:
- Pflanzenauswahl: Dies ist der wichtigste Faktor. Informieren Sie sich über den Lichtbedarf der Pflanzen, die Sie halten möchten.
- Aquarienhöhe: Tiefere Becken benötigen tendenziell etwas mehr Lichtintensität, damit genug Licht am Bodengrund ankommt.
- CO2 und Düngung: Je mehr Licht Sie anbieten, desto höher ist der Bedarf der Pflanzen an CO2 und Nährstoffen. Ein Ungleichgewicht führt schnell zu Algen.
Empfehlung:
Wenn Sie unsicher sind oder eher pflegeleichte Pflanzen halten möchten, beginnen Sie im unteren bis mittleren Bereich (ca. 20-30 lm/l). Sie können die Intensität später immer noch erhöhen, falls nötig. Zu viel Licht ohne angepasste Versorgung ist eine häufige Ursache für Algenprobleme.